Jahrelange Verhütung! Immer darauf achten nicht schwanger zu werden. Jahrelang! Keine Gedanken daran verschwenden, dass es eines Tages nicht klappen könnte. Und dann trifft genau das ein. Monat für Monat, Jahr für Jahr “schlägt es nicht ein”. Die Frau wird bald zur Expertin. Pinkelt auf Ovulationsstäbchen um die fruchtbarsten Tage, zu erkennen. Und an diesen Tagen um den Termin des Eisprungs herum übt man sich geradezu wie ein Hochleistungssportler im Beischlaf. Und am Ende des Monats wieder die Blutung. Und dazwischen immer diese Warteschleife. Warten auf den Eisprung, warten auf die Periode, warten auf den nächsten Zyklus, warten auf den idealen Moment für den Beischlaf. Warten, warten, warten….
Und viele warten schlicht zu lange. Die Fruchtbarkeit der Frau sinkt schon ab dem 33 Lebensjahr. Und auch bei den Männern fallen die Samenbefunde mit dem Alter immer schlechter aus. Viele Paare warten viel zu lange, bis sie Hilfe suchen.
Ist der Entschluss in eine Kinderwunschklinik zu gehen gefasst, schöpfen die Paare neue Hoffnung. Die Maschinerie in der Klinik kommt langsam ins Rollen. Meist wird auch der Grund für den unerfüllten Kinderwunsch gefunden. Oft fällt die Entscheidung dann für eine Insemination. Bei dieser Behandlung werden der Frau die Spermien des Partners in die Gebärmutter gespritzt. Die Kosten einer Insemination übernimmt in der Schweiz die Krankenkasse – vorausgesetzt, die Frau hat das 40. Lebensjahr noch nicht erreicht. Bezahlt werden jedoch maximal drei Versuche pro Schwangerschaft.
Oft endet auch hier kein Versuch positiv. Schließlich entscheidet sich das Paar zusammen mit der Klinik gemeinsam für eine IVF oder eine ICSI. Bei dieser Behandlung werden Eizelle und Samenzelle in einer Petrischale miteinander verschmolzen und erst dann in die Gebärmutter eingebracht. Der Nachteil dieser Methode: die Frauen müssen viele Hormone einnehmen, um genügend Eizellen zu produzieren.
Und dann endlich! Der Schwangerschaftstest ist positiv. Doch eine Woche später eine Fehlgeburt. Also noch ein Versuch. Hormone und Medikamentencocktails starten aufs Neue. Zwei weitere Versuche enden negativ. Müssen sich die Paare nun daran gewöhnen kinderlos zu bleiben?
Irgendwann gehören die Versuche, schwanger zu werden, zum Leben des Paares und insbesondere der Frau dazu. Weitere Behandlungen folgen bevor endlich, ein positiver Test folgt. Und immer dieses Warten….
Und dann plötzlich fühlst du dich absolut schwanger vor einem negativen Schwangerschaftstestergebnis. Kennst du das auch? Oder kennst du vielleicht das Gefühl von überhaupt keine Symptome haben und dann mit Zwillingen schwanger sein? Leider gibt es keine Anzeichen oder Symptome, welche das Ergebnis eines Schwangerschaftstest zuverlässig vorhersagen können. Dies nicht zuletzt, weil die meisten üblichen Symptome (Spannen der Brüste, Schläfrigkeit, Übelkeit, etc.) und Zeichen (Flüssigkeitsretention, Darmaufblähung, etc.) einer frühen Schwangerschaft durch Hormone produziert werden. Der Hormonspiegel ist leider ziemlich hoch nach einer Fertilitätsbehandlung. Hoch genug, um nachzuahmen, was in einer Schwangerschaft geschieht, obwohl man nicht schwanger ist. Vor allem nach einer IVF Behandlung ist es oft der Fall, dass aufgrund der Stimulation die Eierstöcke vergrössert sind. Diese plötzliche Vergrösserung der Eierstöcke kann dazu führen, dass das Gefühl entsteht, dass wir die Mens bekommen, zum Teil sogar von Krämpfen begleitet.
Dies wird dann oft als schlechtes Anzeichen gedeutet, bedeutet aber genau das Gegenteil. Etwas Ähnliches geschieht in Bezug auf die leichte Schmierblutungen, die einige Frauen ein paar Tage vor dem Schwangerschaftest haben. Es ist das so genannte “Implantationsspotting” dass nach einer künstlichen Befruchtungsbehandlung auftreten kann. Und deshalb denken viele Frauen, dass sie ihre Periode bekommen, je näher diese dem Schwangerschaftstestdatum auftreten und deshalb eine Schwangerschaft unwahrscheinlicher werden lassen, und dabei handelt es sich schlicht und einfach um Implantationsspotting.